Montag, 7 August 2022: Storuman
Info:
Googelt man Storuman, so findet man eine Beschreibung, auf welchen Straßen man hinkommt, und dass sogar ein Bahnhof existiert. Storuman liegt am Storuman-See.
So viel zu Google. Ich erlaube mir, diesen überwältigenden Informationen noch vier weitere hinzuzufügen:
Storuman verfügt über zwei (!) Supermärkte.
In Storuman gibt es einen Wegweiser zum Zentrum. Trotzdem ist man selbst zu Fuß durch das Zentrum durch, bevor man sich dessen bewusst wird, und muss zurückgehen.
Mitten in Storuman ist ein Wegweiser, wie groß die Entfernungen zu anderen bekannten Städten auf unserer Erde sind und in welcher Richtung sie liegen. Dabei kann man philosophische Überlegungen anführen, wie weit man sich gerade vom Zentrum der Welt entfernt befindet.
An der Hauptstraße steht ein Riese aus Holz. Wenn man dort einbiegt und die schmale Straße auf den Hügel hinaufgeht, befindet man sich plötzlich in einem Wald voller Heidel- und Preiselbeeren, unzähliger Pilze, kleiner Tümpel und Teiche und gewaltiger Föhren. Oben befinden sich ein Café und ein Aussichtsturm. Von dort aus hat man einen Blick über die Umgebung bis hin zu den Bergen am Horizont. Überraschung: Man sieht ausschließlich Wälder und Seen.
Und noch eine Info habe ich: In der Nachbargemeinde Stensele befindet sich die größte Holzkirche Schwedens!
Meine Meinung:
Fast habe ich das Gefühl gehabt, der Campingplatz sei das Lebendigste an Storuman. Annie Way bekam einen Platz direkt am Ufer des Sees – wunderschön!
Ich kann es nicht begründen, aber mir hat es in Storuman richtig gut gefallen. Vor allem der Spaziergang auf den Aussichtsberg war es wert, hier zu übernachten. Und auch die Stensele-Kirche war interessant. Das liegt aber vielleicht daran, weil ich sehr an Architektur interessiert bin.
Man befindet sich am Ende der Welt, und es ist schön dort.
Tagebuch:
Die Inlandsvägen brachten Annie Way und mich nach Storuman. 3017 km hatten wir angesammelt, als wir dort den Motor abstellten. Wieder mal direkt an einem See.
Das groß beschilderte Ortszentrum übersah ich gleich mal.
Allerdings gibt es einen Hügel oder ein Bergchen oder einen Berg – wie immer man das bezeichnen mag -, und da bin ich hinaufgewandert. War nicht weit. So wie der Pöstlingberg in Linz. Nicht ganz. Ein Viertel ungefähr.
Abgesehen von der Wahnsinnsaussicht von oben auf die schwedische Bergwelt (die im Vergleich zur österreichischen ein wenig zu wünschen übriglässt) und die Wälder, die sich in jeder Richtung bis zum Horizont erstrecken, begeisterte mich noch der Waldboden. Ich habe noch nie so viele Heidelbeeren, Preiselbeeren, Birkenpilze, Rotkappen und Herrenpilze auf einmal gesehen!
Da es einigermaßen kalt war, 11°C, um genau zu sein, und die Vorhersage für die Nacht nicht gerade aufbauende 4°C ankündigte, kümmerten Annie Way und ich uns um ihre Heizung. Das war überraschend, weil die ja mit dem Boiler zusammenhängt und wir den Boiler bis jetzt noch immer nicht kapiert haben. Aber die Heizung ist kein Problem. Und Annie Way heizt wie eine Wilde. Naja, es ist ja auch nicht so viel zu heizen. Acht Quadratmeter ungefähr. Als ich mich niederlegte, schaltete ich die Heizung aus. Es blieb bis zum Morgen wohlig warm. So überstanden wir den kalten Tag und die eiskalte Nacht problemlos.
Der nächste Tag brachte uns zuerst in den Nachbarort von Storuman, wo ich mir die größte Holzkirche von Schweden anschaute. Da unsere Strecke nach Avidsjaur nur zirka 170 km betragen sollte, hatten wir genug Zeit.